DAF 95 Topsleeper

gebaut von Michael Dultmeyer

 

Bereits in den 1990-Jahren baute ich eine für damalige Verhältnisse geläufige Nutzfahrzeugvariante mit kurzem Fahrerhaus, Schlafabteil im Obergeschoss auf dem Dach (Topsleeper) und langem Rahmen, Anhängerkupplung unter dem Rahmen verbaut. Üblicherweise kam ein tiefgekuppelter Anhänger mit zentralem Doppelachsaggregat zum Einsatz. Diese Bauform erlaubte eine maximale Ladeflächenlänge von 2x 8 mtr., ausreichend für 40 Euro-Paletten-Stellplätzen.

Damit vom Umbau und der Rahmenverlängerung auch etwas zu sehen ist, verzichtete ich den Aufbau, das Modell steht wie vom Werk abgeholt bereit für den Aufbauhersteller.

 

Ich verwende eine 3-achsige DAF 95-Sattelzugmaschine der Firma Italeri…

 

und Originalunterlagen des Herstellers DAF

und verlängerte mit Evergreen-Sheets den Rahmen. Die hintere Doppelachse wurde auf Luftfederung umgearbeitet und die 3. Achse als Liftachse (hier in angehobenem Zustand dargestellt) ausgebildet. Die Antriebswelle musste logischerweise verlängert werden. Das Anhänger-Zugmaul bekam einen Aufnahmebock unter dem Rahmen direkt hinter der letzten Achse, die Entriegelung der selbsttägigen Anhängerkupplung erfolgt durch seitlichen Hebel.

 

Der Motor (damals hatte DAF die Motoren goldfarben lackiert, wahrscheinlich, weil es echte Goldstücke waren: sehr zuverlässig und sparsam) und die Anbauteile wie Tank, Druckluftkessel, Reserverad, Batteriekasten und Auspuff wurden verbaut. Auf den Fotos sehr schön zu sehen ist, dass DAF schon damals auf leise Nutzfahrzeuge Wert legte, der Motor ist gekapselt.

 

Das Fahrerhaus musste umgebaut werden. Durch Einkürzen der Seitenteile und Herstellen der Dachform des Topsleepers mittels Plastik-sheets und Revell Spachtelmasse entstand diese typische Fahrerhausvariante. Im Innenraum entfielen die Betten, eine Schlafmöglichkeit befindet sich im Obergeschoss, erreichbar durch die ohnehin vorhandene Dachluke. Zugegeben, eine gewisse Schlankheit und Beweglichkeit war schon anzuraten, um das Bett im Dach zu entern.

Einzig der Aufstieg im Fahrerhaus, dargestellt durch die stufenförmige Ablagekiste auf dem Motortunnel an der Kabinenrückwand, musste selber gebaut werden.

 

Die Jumbo-Lkw mit Topsleeper verschwanden später aus dem Straßenverkehr wegen geänderter Anforderungen an Lastzuglängen, Ladelängenbegrenzung und Beschaffenheit des Ruheraumes in Nutzfahrzeugen. Zudem war die Sicherheit in Dachschlafkabinen nicht gegeben, wenn dort während der Fahrt ein 2. Fahrer schlief.